Carnal Tomb lieben das Boss-HM-2-Pedal. So weit, so – zumindest im Old School-Death Metal-Sektor – normal. Carnal Tomb lieben aber auch Abwechslung. Dank dieser Tugend positionierten sich die Berliner bereits auf ihrem 2016er-Debüt ROTTEN REMAINS oberhalb des Einheitsbreis. Ein Eindruck, den ABHORRENT VENERATION festigt: Ohne das Rad auch nur annähernd neu zu erfinden, reihen Sänger/Bassist Corpse Ripper, Sänger/Gitarrist Cryptic Tormentor, Gitarrist Goat Eviscerator und Schlagzeuger Vomitchrist – ja, Carnal Tomb lieben auch Gruselklischees –(Schweden-)Riffs, infernales Geprügel, dicke Grooves, morbide Soli und fiese Grunzereien so aneinander, dass Beine und Denkvorrichtung insbesondere in der ersten Albumhälfte permanent mitwippen.
🛒 ABHORRENT VENERATION bei Amazon‘Putrid Fumes’ entpuppt sich auf Anhieb als perfekter Eröffner. Das Titelstück mutiert vom Banger zum Inferno, um im Finale mit weinenden Leads in einen Doomer überzugehen. ‘Cryptic Nebula’ löscht Geknüppel mit atmosphärischen Instrumental-Passagen ab. ‘Dissonant Incubation’ überrascht als laaangsam durch Funeral-Gefilde schippernder Runterzieher mit zermarternden Rhythmen und Schreien aus dem (Neurosis-)Geisteskrankenkerker. Obwohl sich zwischendurch – nicht zuletzt aufgrund meist sechs- bis siebenminütiger Song-Spielzeiten – einige Längen breitmachen, gehört ABHORRENT VENERATION definitiv auf die Einkaufsliste all jener, die sich von Grave und Vomitory wecken lassen, um mit Bloodbath und Vallenfyre einzuschlafen.