Call Of Duty: Black Ops 6

Ego-Shooter, Treyarch/Activision

5/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Treyarch/Activision

Zwei Dinge gibt es sicher jedes Jahr Ende Oktober/Anfang November: Verfrühter Weihnachts-Kitsch-Quatsch im Supermarkt und ein neues ‘Call Of Duty’.  Mit einer langweiligen, kurzen und durch die wirre Story auch noch unbefriedigende Kampagne (welche eigentlich als DLC geplant war) von ‘Call Of Duty: Modern Warfare 3’ muss nun der sechste Teil der ‘Black Ops’-Reihe einiges wiedergutmachen. Ob Entwickler Treyarch es besser macht als die Produktionskollegen von Sledgehammer, klären wir hier im Test.

Der Rhythmus jährlicher Veröffentlichungen mag zwar für die Spieler ein Grund zur Freude sein, für das Spiel als solches bringt dies doch einige Probleme mit. Wie soll in so kurzer Zeit noch viel Neues hinzukommen? Dieses Problem haben ‘Call Of Duty’ und ‘Assassin’s Creed’ seit jeher, und das trifft bei der Schießbude auch dieses Jahr zu. Nun, es gibt immerhin ein noch agileres Movement. So kann unsere Spielfigur wie Max Payne in jede Richtung hechten und auch in Rückenlage vom Boden aus schießen. Das war es im Grunde an wirklichen Neuerungen, ansonsten werden Ideen recycelt. Doch ‘Black Ops 6’ macht dies im genau richtigen Maß.

Unverbrauchtes Setting

Denn dankenswerterweise macht die Kampagne im Stil von ‘Cold War’ weiter. Das bedeutet: Wir sind Agenten, keine Rambos – meistens, zumindest. Zum ersten Mal in der Spieleserie geht es in die Neunziger. Der kalte Krieg ist durch, der zweite Golfkrieg steht kurz bevor. Vereinzelt gibt es für Serienverhältnisse interessante Charaktere wie den Ex-Stasi-Techniker Felix Neumann. Die Story vermischt dabei spannend historische Kriege, Verschwörungstheorien und abgefahrene Science-Fiction und setzt auf viel Abwechslung im Gameplay.

In einer Mission spioniert ihr als Journalist eine US-Spendengala von Bill Clinton aus. In einer anderen wird es psychedelisch und tiefenpsychologisch, außerdem gibt es noch einen schicken Casino-Raub sowie eine große Open World-Mission in der Wüste des Irak. Doch das absolute Highlight ist eine Horrormission, in der die Untoten aus dem Zombie-Modus auch mal endlich in die Kampagne eingebaut werden. Gerne so eine Kampagne – jedes Jahr!

Langsame Zombies und schnelle Teenager

Für alle Freunde des Mulitplayers besteht Grund zur Freude: Die Online-Matches gehen besser von der Hand, die über 120 Waffen aus den Vorgängern wurden reduziert auf rund 30. Das sorgt für eine bessere Übersicht, auch wenn Veteranen ein bisschen die Bastelfreude an den Schießeisen verlieren. Lediglich zwei Dinge nerven derzeit noch gewaltig: Die erneut kunterbunten, komplett absurden Skins für die Spielfiguren in den Matches (die Dinger sind aus modernen Shootern wohl nicht mehr wegzukriegen) und die Spawn-Punkte, welche uns teilweises direkt vor die Flinten der Feinde platzieren.

Im Zombie-Modus geht es zum Glück wieder in Schlauch-Level wie in den alten Tagen und nicht in die Open Worlds der letzten Jahre. Diese sind voll mit dem typisch-fiesen Humor und Easter-Eggs. Taktisch müssen wir uns durch Unmengen von Untoten ballern und dabei mit Bedacht das In-Game-Geld für neue Waffen, Tränke und Panzerungen ausgeben. Mehr als ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch war der Zombie-Modus nie – und das hat sich auch nicht geändert.

Sledgehammer haben die richtige Entscheidung getroffen: Mehr Rückbesinnung an die Stärken der Marke aus der Vergangenheit anstelle dem Nachlaufen von Trends. Speziell für jene, die ‘Call Of Duty’ seit Jahren die Treue halten, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.


Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.

Treyarch/Activision
Treyarch/Activision
Treyarch/Activision

ÄHNLICHE KRITIKEN

Call of Duty: Modern Warfare 3

Call of Duty: Modern Warfare 2

Call of Duty: Modern Warfare (PS4, Xbox One, PC)

Es gibt einen neuen „Call of Duty“–Teil und Gamer haben endlich wieder richtig Grund zur Freude. Warum, das erfahrt ihr...


ÄHNLICHE ARTIKEL

Zocker-Rocker: Gavin Dunne (Miracle Of Sound)

Multiinstrumentalist und Sänger Gavin Dunne lässt sich beim Komponieren gerne von Videospielen inspirieren und kreiert mittlerweile auch selbst Soundtracks.

Xbox Showcase 2024: Das sind die angekündigten Spiele

Der Xbox Games Showcase und die Call Of Duty: Black Ops 6 Direct haben eine ganze Wagenladung neuer Spiele präsentiert. Wir zeigen euch alle Trailer.

So soll der Untergang von Blizzard abgelaufen sein

Seit einigen Jahren kriselt es gewaltig bei Activision Blizzard. Die Gründe dafür will der Branchen-Insider Jason Schreier nun wissen und dieses Jahr zu dem skandalösen Unternehmen ein Buch rausbringen.

teilen
twittern
mailen
teilen
Zocker-Rocker: Gavin Dunne (Miracle Of Sound)

Das komplette Zocker-Interview mit Gavin Dunne findet ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! METAL HAMMER: Wie umfangreich ist deine Spielesammlung? Gavin Dunne: Zu groß. (lacht) Ich finde leider keine Zeit, um auch nur die Hälfte meiner Steam-Bibliothek abzuschließen ... MH: Dein Lieblingsspiel aller Zeiten? Was macht es für dich so besonders? GD: Die Antwort darauf fällt mir schwer. ‘The Witcher 3’, ‘Elden Ring’, ‘Mass Effect 2’, ‘Bloodborne’ und ‘Fallout 3’ nehmen alle aus unterschiedlichen Gründen einen besonderen Platz in meinem Herzen ein,…
Weiterlesen
Zur Startseite