
Mit einer aktuell 13 Alben umfassenden Solodiskografie und einer Band-Geschichte, die neben Kyuss und Fu Manchu noch allerhand andere Palm Desert-Projekte beinhaltet, gilt Multiinstrumentalist Bjork mit Fug und Recht als eine der Schlüsselfiguren der kalifornischen Wüsten-Rock-Szene. Auf seinem jüngsten Album, welches Bjork zusammen mit seinem Low Desert Punk-Band-Gitarristen Bubba Dupree komponiert und produziert sowie mit Gästen wie Sean Wheeler oder Nick Oliveri eingespielt hat, verwischen die Spuren eingangs erwähnter Vita keineswegs im Sand, sind aber im Gegensatz zu den deutlich zahlreicheren Rückgriffen auf die späten Sechziger auch nicht prädominant.
Lässt der Eröffnungstitel ‘Chocolatize’ noch vermuten, jemand hätte Lenny Kravitz eine Josh Homme-Komposition untergejubelt, dreht Bjork in Folge die Uhr deutlich weiter zurück. So bewegt sich die ungewöhnliche, aber faszinierende Mischung des exzellenten ‘Lazy Wizards’ zwischen Hendrix, dem Beatles-Groove von ‘Come Together’ und der pastoralen Südstaaten-Psychedelik der Marshall Tucker Band. Woanders regiert hypnotisierend flirrender Funk-Blues (‘Somebody’) oder weckt die humanistische Hippie-Predigt ‘Nation Of Indica’ Assoziationen an einen nach einem Manuskript von Timothy Leary agitierenden James Brown. Wer schon immer wissen wollte, wie die komprimierte musikalische Klappentextfassung des 1969er-Woodstock-Line-ups klingt, findet seine Frage mit MANKIND WOMAN vollständig und kompetent in unter 40 Minuten beantwortet.
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