Brainstorm MEMORIAL ROOTS Review

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Aufgepasst! Wie der Titel ihres neuen Albums vielleicht schon vermuten lässt, bitten Deutschlands führende Power Metal-Ersthelfer diesmal zu einer ganz speziellen Wurzelbehandlung. Doch keine Angst: Besonders tief wird nicht gebohrt – zumindest, was den chronologischen Faktor betrifft.

Den fünf Schwaben gelingt es, den übertrieben aufgetragenen (Keyboard-)Teppichkleister ihres letzten Werks fast vollständig zu neutralisieren und mit MEMORIAL ROOTS genau dort anzusetzen, wo DOWNBURST – im Nachhinein gesehen – auf ziemlich verlorenem Posten stand. Dass ein Schritt zurück meistens einen gepflegten Doppelsatz nach vorne bedeutet, beweist schon die furiose Anfangsoffensive mit einer handvoll musikalischer Sahnehäubchen, die man in dieser Form momentan eher weniger von Brainstorm erwartet hätte. So überrascht die mit Gothic-Fragmenten veredelte Ouvertüre ‘Forsake What I Believe’ genauso positiv wie der flotte Rocker ‘Shiver’ oder ‘The Conjunction Of 7 Planets’, dessen Anwesenheit auf THE X FACTOR wohl selbst diesem unterschätzen Iron Maiden-Werk ein wenig mehr Aufmerksamkeit beschert hätte.

Ob MEMORIAL ROOTS dem Status als bestes Brainstorm-Album gerecht wird, muss hingegen die Zeit noch zeigen. Den Titel der bis dato reifsten Veröffentlichung kann dieser auf Polycarbonat gepressten Wundertüte allerdings keiner nehmen.

Manuel Liebler

Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der November-Ausgabe des METAL HAMMER.


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