In die Schaltzentralen extremer Musikliebhaber sind Boris The Blade besonders mit ihren brachialen Liveshows gelangt. Wer mit aufgerissenen Augen rausging, war infiziert von dieser Macht.
Mit ihrem zweiten Werk WARPATH zeigen die Australier, dass weitaus mehr in ihnen steckt als nur wellenreitender Szene-Deathcore. Ihr aktuelles Gebolze ist frischer denn je, intelligent und detailverliebt. Nackenstrapazierende Death Metal-Riffs à la Carnifex treffen auf flatterhafte Breakdowns, die mit fiebrig flirrenden Disharmonien in vielfältigste Couleur verfärbt wurden (‘Paralysed’). Technisch auf ganz hohem Niveau! Und facettenreich wie die aktuellen Fit For An Autopsy: Das zeigt allein die dynamische Single ‘Misery’ mit CJ McMahon (ex-Thy Art Is -Murder).
Und dieser Track hat noch nicht einmal ansatzweise ihre Spiel-wiese aus-geweidet: In ‘Thorns’ mutiert Boris The Blades morbides Melodie-verständnis zu einem Post Hardcore-apokalyptischen Ausrufezeichen – bittersüß und be-drohlich. ‘Omens’ bekam ein bein-hartes Black Metal-Gewand, ‘Backstabber’ glänzt mit einem neurotischen Spoken Word-Part wie bei Korn, und ‘Devastator’ offenbart Suicide Silence-würdiges Speedpicking.
Wer Deathcore vergessen hat, bekommt hiermit einen satten Schlag auf den Hinterkopf.