Natürlich ist der Name Borders nur eine Farce – die falsche Flagge, unter der die britische Bande ihren Crossover-Metalcore führt. Auf ihrem Zweitling BLOOM SEASON erinnert durchstehender UK-Rap sowie eingestreutes Synthesizer-Flimmern an ihre Landsmänner Enter Shikari oder Hacktivist. Doch Borders schnörkeln sich einen eigenwilligen Weg, nur nicht unbedingt spannender. Djentige Riffs, die im modernen Metalcore Fuß fassen – Northlane nacheifern –, lassen Raum für die obligatorischen Breakdowns. Mitreißend wird es erst, wenn ‘NWWM’ mit dem Feature der Dropout Kings und düsteren Rap-Parts neue Farben präsentiert.
🛒 BLOOM SEASON bei AmazonSo auch die folgenden Balladen ‘I Get High’ und ‘Gaslight’. Letzterer könnte original als trostloser Deutsch-Rap der Neunziger durchgehen, minus den halbgaren Breakdown, der am Ende ja noch mal kommen muss. Ja, manche Passage fühlt sich sehr vertraut an. Sowieso herrscht inmitten all der lyrischen Aufgebrachtheit, der flirrenden Riffs voll Raserei wie in ‘Cut The Rope’, dann aber doch eine Unaufgeregtheit, die klar konstruierter Midtempo-Metalcore schaffen kann. Alles gut gemacht, doch sind die Stärken der Briten längst nicht ausgereizt. Es lohnt sich aber, Borders auf dem Schirm zu behalten.
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