
Verglichen mit den aufkeimenden Deathcore-Gruppen der Zweitausender Jahre lassen Bodysnatcher den ersten Teil in der Genre-Bezeichnung (ironischerweise) aufleben. Markerschütternd wird man von BLEED-ABIDE wie von einem massiven Felsrutsch überrollt. Brachiale Riffs, stampfende Rhythmen und absolut Pit-taugliche Breakdowns: Der 2014 gegründeten Band merkt man musikalisch absolut nicht an, dass sie aus dem Sonnenstaat Florida stammt. Für ihr drittes Studioalbum werden erneut die Ellenbogen ausgefahren. Dabei bleibt die Gruppe über alle 13 Songs ihren äußerst fiesen, verzerrten Tiefsaiterklängen treu. Die einzelnen Lieder fühlen sich kurzweilig an, sodass die ähnliche Struktur dieser erst im letzten Teil der Platte ein Schwinden der Aufmerksamkeit verursacht.
🛒 BLEED-ABIDE bei AmazonEin bisschen Abhilfe schaffen ‘Chaos’ und ‘Value Through Suffering’, die beide zumindest mit ein paar ruhigen Introklängen die Möglichkeit geben, neue Energie für weiteres Geknüppel zu tanken. Neben sehr unverständlichem Gegrunze finden sich in den äußerst wutentbrannten Shouts immer wieder Teile, die darauf schließen lassen, dass die Texte in Abkapselung allein in einem Kämmerchen mit Missmut auf die Welt entstanden sind. Obwohl Bodysnatcher absolut unerbittlich durch ihr Album brettern und dabei nicht an Qualität nachlassen, sind die insgesamt 13 Songs doch viel zu (er)tragen, sodass man danach – allein vom Hören – erst mal eine Verschnaufpause einlegen muss.
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