Als Gluecifer-Gitarrist Captain Poon nach dem Exitus seiner Stammformation kurzerhand selbst ans Mikro trat und Bloodlights aus der Taufe hob, konnte man nicht anders, als Biff Malibu zwar weiterhin zu vermissen, aber Poons unermüdlichen Fortsetzungswillen des skandinavischen Kickass-Geists in Kombination mit damals coolen, weil seltenen Classic Rock-Elementen zu feiern.
Das ist nun fast zehn Jahre her, und bis auf das respektable, band-betitelte Debüt hinterließen die mediokren folgenden Alben keinen bleibenden Eindruck mehr. Wer also gar nicht erst bemerkt hat, dass Bloodlights seit 2013 – abgesehen von einer untergegangenen EP – kein neues Studiozeugnis abgelegt haben, muss kein schlechtes Gewissen haben. Die erwarteten Garage-, Glam-, Power- Pop- und Punk-Einflüsse stehen auch auf dem vierten Album Pate, können kompositorisch allerdings längst nicht mehr vom Hocker reißen. Genauso wird Poons seit jeher begrenztes Gesangsvermögen über das Prädikat „passabel“ wohl nicht mehr hinauskommen. Geschenkt.
Die blechern-flache und beängstigend billig klingende Produktion indes ist das größte Ärgernis und finale Fallbeil für PULLING NO PUNCHES. Verglichen mit dem, was Nicke Andersson nach The Hellacopters (abgesehen von einem Durchhängeralbum) mit Imperial State Electric inzwischen aufgebaut hat, brennt das Licht von Bloodlights höchstens noch auf Sparstufe – und damit kurz vor dem Aus.