Das Debüt STARSPAWN von Blood Incantation sorgte 2016 für einen kleinen Aufruhr in der Death Metal-Szene. Selten kommt es vor, dass eine junge Band ein qualitativ derart hochwertiges Album veröffentlicht. Drei Jahre später liegt nun HIDDEN HISTORY OF THE HUMAN RACE vor und folgt konsequent der eingeschlagenen Marschrichtung. Cosmic Death Metal, gewissermaßen, denn textlich und visuell orientiert sich die Band an außerirdisch gelagerten Themen. Musikalisch bietet sich ein weites Universum von Klängen: Mal progressiv à la Atheist, mal effizient und roh wie Immolation sind die Songs ein stilistisches Wechselspiel. In einem Moment meint man, dem späten Chuck Schuldiner zu lauschen, bis plötzlich Trey Azagthoth um die Ecke kommt – mit psychedelischen Drogen im Gepäck. Das Quartett aus Colorado, USA, legt zumindest keinen Wert auf ausgetretene Song-Strukturen.
🛒 HIDDEN HISTORY OF THE HUMAN RACE bei AmazonMan höre sich nur mal das Monster ‘Awakening From The Dream Of Existence To The Multidimensional Nature Of Our Reality (Mirror Of The Soul)’ an – nicht nur der Titel ist lang, auch die Spielzeit beträgt über 18 Minuten. Für Prog-Freunde ein wahres Fest, aber Blood Incantation vermögen es, nicht zu verkopft zu wirken und ihre sperrigen Strukturen mit eingängigen Elementen zu versehen, um auch für den klassischen Death Metal-Fan hörenswerte Momente zu bieten. Was soll man sagen – HIDDEN HISTORY OF THE HUMAN RACE kombiniert epische Riffs mit beeindruckenden Soli, exzessive Blastbeats mit sphärischen, entspannten Klängen, und ist selbstredend auch in instrumentaler Hinsicht auf hohem Niveau angesiedelt. Wer auf enorm abwechslungsreichen Death Metal steht, kann hiermit eine beeindruckende akustische Reise antreten, völlig ohne Zuhilfenahme bewusstseinserweiternder Mittel.