Die Lücke, welche The Devil’s Blood als erste Instanz der jüngsten Okkultwelle nach ihrer Auflösung hinterlassen haben, will gefüllt werden. Da ihr nicht mal halbgarer letzter Satansbraten III: TABULA RASA OR DEATH AND THE SEVEN PILLARS sich mit dem eigenen Erbe schon erheblich schwertut, muss man sich, will man nicht auf seinen privaten Schweineblutvorräten sitzenbleiben, eben woanders orientieren.
Hier zum Beispiel. Kanadas Blood Ceremony haben jenes kurzlebige Jethro Tull-Kapitel der Sabbath-Geschichte immer schon fantasievoll musikalisch für sich entdeckt und weitergedichtet. Auch ihr drittes Album flirtet neben der Riff-Räucherschale mit intensivem Flötenspiel, lässt die Orgel unheilschwanger schwelen und atmet dazu noch verstärkt Avalon-vernebelte Folk-Versatzstücke längst vergangener Tage.
Sängerin Alia O’Brien beschwört dazu lyrisch einen mythischen Themenpfuhl, der von spätschauerromantischer Literatur (der Albumtitel ist einem Gedicht des Lovecraft-Schreiberkollegen Clark Ashton Smith entlehnt) über Horrorklassiker-Charaktere (‘Lord Summerisle’) bis hin zu Ritualkunde (‘Drawing Down The Moon’) reicht. Definitiv ein mutiger Aufschluss in die Nähe besagter Lücke, auch wenn der manisch zwingende, innere Irrsinn fehlt. Aber man braucht ja nicht immer Stimmen im Kopf, solange die Songs passen.
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