Der Osten Europas hat seinen Horizont in Sachen Black Metal im letzten Jahrzehnt stark erweitert. Wo früher leider allzu oft hässliche Brauntöne die musikalische Freude trübten, lässt sich heute eher ein munteres Experimentieren feststellen. Allen voran dominieren die Krakauer Mgła derzeit die schwarze Szene und ziehen zahlreiche Nachahmer an, wie es zuvor die Franzosen Deathspell Omega taten. Letztere üben aber noch immer einen Einfluss aus, was bei Blaze Of Perdition deutlich zu hören ist. Die Polen hatten sich anfangs noch bei Watain bedient, doch mit ihren letzten Alben und NEAR DEATH REVELATIONS (2015) sowie CONSCIOUS DARKNESS (2017) begann sich die Band auffällig in eine zunehmend komplexere Richtung zu entwickeln.
🛒 THE HARROWING OF HEARTS bei AmazonIhr aktuelles und fünftes Album THE HARROWING OF HEARTS setzt diesen Trend fort. Monoton kehliges Rollsplit-Krächzen, welches gelegentlich an die Belgier Emptiness erinnert, trifft auf mäanderndes Gitarrenschreddern. Dabei haben Blaze Of Perdition keine Hemmungen, sich an einer bunten Palette stilistischer Fremdelemente, die von Gothic Rock bis hin zu psychedelischem Ambient reichen, zu bedienen. THE HARROWING OF HEARTS verlangt nach sehr konzentriertem und wiederholtem Hinhören, um im Gegenzug mit immer neuen Details zu belohnen.