Nicht viele Bands können behaupten, dass sie nach 17 Jahren noch immer in Originalbesetzung unterwegs sind. Noch weniger Musiker können eine Diskografie über nunmehr sechs Alben vorweisen, die ohne jeden qualitativen Tiefpunkt auskommt. Black Stone Cherry sind solch ein seltener Fall, FAMILY TREE macht dahingehend keine Ausnahme.
Das Quartett aus Edmonton, Kentucky, schweißt die klassischen Ursprünge des Hard Rock (Soul, Funk, Blues, Country) mit modern akzentuierten Riffs, schmissig vorgetragenem Southern-Flair und einer breitbeinigen Vorstellung am Mikro in die Gehirnwindungen des Hörers, evoziert zuhauf Bilder des „guten alten Amerika“, lässt Bands wie Led Zeppelin, Bad Company und Muddy Waters hochleben und liefert wieder mal kaum Anlass zur Kritik.
Blitzgescheite Kompositionen, druckvoll-ausgewogener Sound, der Nischen besetzt, den Liedern aber ausreichend Raum zum Atmen lässt und ein exorbitant stilvoller Umgang mit der musikalischen Vergangenheit. Das Einzige, was man Black Stone Cherry vorwerfen kann, ist ein recht geringer Ehrgeiz, an diesem bewährten Konstrukt irgendetwas zu ändern. Die Musiker wissen um ihre Stärken, ihr Schaukelstuhl ist schon recht kommod. Ein paar Schwankungsmomente mehr hätten es schon sein dürfen.