Hatten die Sheffielder noch vor gut zehn Jahren den begehrten Status als neue Rock-Hoffnungsrekruten inne, sich dann aber 2016 schon wieder aufgelöst, nur um schließlich im pandemischen Isolationsprogramm an einem Comeback zu spinnen, legen sie nun Album Nummer vier vor. Auf den Pressefotos befremdlicherweise zum Trio geschrumpft, geben Black Spiders musikalisch und melodisch keineswegs klein bei. Cheap Trick- und Thin Lizzy-harmonienverliebt und in großen Refrains versiert, hat man sich vom Turbonegro-Testosteron und der AC/DC-Pub-Verbundenheit weitgehend emanzipiert (respektive sich diese Referenzen für die zweite, etwas ödere Albumhälfte aufgespart). Ihren dezent schrägen, hemdsärmeligen Sinn für Humor sowie eine gesunde Portion Selbstironie hat die Band jedenfalls nicht verloren.
Dass Sänger Pete „Spider“ Spiby zuweilen wie ein britischer Klaus Meine-Bewunderer klingt, der, gleichviel künstlerischen Wert auf seine The Velvet Revolver-Versiertheit sowie Alternative Rock-Albensammlung legend, sich um die vakante Frontmannsposition eines neuen von Slash ins Leben gerufenen Solo-Band-Projekts bewirbt, macht die Sache nur noch spannender. Lediglich den Newcomer- und damit auch Hoffnungsträgerbonus hat man hiermit endgültig verspielt.
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