Die Damen und Herren aus Brüssel zeichnen auf ihrem zweiten Album TOMORROW WILL BE WITHOUT US trotz unterhaltsamem Rock für schnelle Autofahrten in der Wüste ein finsteres und wahrscheinlich relativ realistisches Bild von morgen. Wie im Albumtitel erkenntlich, steht es laut Black Mirrors nicht allzu gut für die Menschheit. Auch wenn die Belgier angeben, Grunge zu spielen, erwartet die Hörer eher sanfter Blues beziehungsweise Garage Rock. Gelegentlich gibt es Anleihen an das Sludge-Genre: Passend zum Song-Titel ‘Lost In Desert’ bieten Black Mirrors Stoner-Riffs mit Fuzz-Verzerrung, ähnlich denen von Queens Of The Stone Age. Wenn nach den ersten vier Stücken das Muster aus ihren radiotauglichen und leider auch etwas austauschbaren Songs zu eintönig wird, kriegen sie mit ‘Ode To My Unborn Child’ die Country-Kurve; den Wüstenstaub kann man förmlich schmecken.
🛒 TOMORROW WILL BE WITHOUT US bei AmazonUnd so ist es nicht verwunderlich, dass dieser aus dem Konstrukt ausbrechende Titel auch der stärkste ist. Das Talent von Sängerin Marcella Di Troia liegt mehr im Erzählen düsterer Geschichten als dem Einheitsbrei aus Alternative Rock. Black Mirrors spielen auch auf ihrem Zweitling einen speziell für Genrefans allzu bekannten Stil, dafür aber auf hohem Niveau und mit Potenzial für ihre Zukunft.
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