Sehr cooles Cover, sehr beknackter Albumtitel, weil sich GRIMMEST HITS verdächtig nach Compilation anhört. In gewisser Weise ist das zehnte Studioalbum von Black Label Society auch eine Zusammenstellung, eine Art Nachschlagewerk für alle interessierten Hörer, die ergründen wollen, aus welcher Ursuppe sich der Heavy Metal bis heute nährt.
Abgehangener als Zakk Wylde spielt kaum jemand auf diesem Planeten derart dreckige Riffs (wenn der 50-Jährige richtig anreißt, meint man, die Saiten bersten zu hören), sein Gesang nörgelt halb interessiert am Mikro vorbei, und die Melodielinien schneiden ein lichtes Fenster in den Sabbath-Kosmos. Halb psychedelisch, halb Southern, voll metallisch. Musikalisch hat hier alles Hand, Fuß, Bart und eine gehörige Portion Eier.
Einziges Manko: Im Vergleich zum letzten überragenden Album CATACOMBS OF THE BLACK VATICAN (2014) fehlen die großen Hits. GRIMMEST HITS wirkt im Vergleich eher wie der kleine Bruder. Aber auch der hat breite Schultern.