
Konnte man dem Bubblegum-Rock des Erstlings ELECTRIC BLOOD seine zumindest unterhaltsamen Ohrwurmqualitäten nicht absprechen, kam das Debüt von Biters vor zwei Jahren dennoch nicht ohne kariöse Begleiterscheinungen daher.
Dieses Dilemma macht der deutlich ambitioniertere und bessere Nachfolger jedoch vergessen. Mit ähnlicher Hingabe wie Jet einst auf SHINE ON die Beatles und Stones durch die australische Garage jagten, gibt sich das Quartett aus Atlanta ehrfürchtig und originalgetreu dem britischen Glam der Siebziger hin und verpasst diesem dabei doch ein dezent moderneres Make-up. Dem unwiderstehlichen Opener ‘Let It Roll’ lässt sich durchaus noch eine Cheap Trick-Verwandtschaft unterstellen, dann stampfen ‘Stone Cold Love’ oder ‘Gypsy Rose’ auch schon lässig in den Fußstapfen von T. Rex. Ergänzend kommt ‘No Stranger To Heartache’ mit Slade’schem Schmackes daher oder gemahnt ‘Hollywood’ gar an die Grandezza von Queen.
Und wenn zum Schluss mit Veranda- und Slide-Gitarre auf ‘Goin’ Back To Georgia’ doch noch die US-amerikanischen Südstaaten-Wurzeln der Band zum Vorschein kommen, beweist dies nur, dass Biters mehr als nur ein bisschen dazugelernt haben.