Big | Brave A GAZE AMONG THEM

Post Rock, Southern Lord (5 Songs / VÖ: 10.5.)

6.5/ 7
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Nach zwei stimmungsvoll düsteren Album-Covern zu AU DE LA (2015) und ARDOR (2017) erschrickt man kurz ob der (gedie­genen und eher passiven) Farbkraft auf dem vierten Big | Brave-Werk. Doch dies stellt zum Glück keine generelle Wendung zum Fröhlich-Positiven dar. Die kanadisch­en Post-Rocker mit freundlicher Unter­stüt­zung von und Nähe zu Ausnahme­künstlern wie Godspeed You! Black Emperor oder den großartigen Thee Silver Mt Zion bleiben ihrem bislang eingeschla­genen Weg treu. Dass statt des eher lo­gischen Constellation-Deals damals Southern Lord die Nase vorn hatten, schmälert das künstlerische Bestreben dieses Trios keineswegs. Big | Brave prä­sentieren mit A GAZE AMONG THEM fünf neue Epen aus jener Zwischenwelt, in welcher sich Minimalismus zu einem mönströsen Ganzen erhebt.

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Die simplen Drum-Schläge entwickeln eine brachiale Wucht, die schwelgend-schwebenden Gitarren schieben die Psychedelik voran, die (Kontra-)Bass-Ebenen dehnen sich unbarmherzig in die Tiefe aus, und was Robin Wattie aus ihrer Stimme holt, ist beeindruckend eindring­lich. Ob nun der donnernde, zerrende Opener ‘Muted Shifting Of Space’, das trügerisch-träumerische ‘Holding Pattern’ mit seinem treibenden Mittelteil, das psychedelische ‘Body Individual’, das in Zeit und Raum verlorene, in einen ultra­tiefen Drone mündende ‘This Deafening Verity’ oder der markerschütternde, Industrial-nahe Stampfer ‘Sibling’ als finales Opus: A GAZE AMONG THEM zeigt, wie Zärtlichkeit innerhalb eines Machtgefüges funktioniert.

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