Jetzt drehen sie völlig ab: Im März 2018 veröffentlichten die Prog-Amis Between The Buried And Me ihr achtes Album AUTOMATA I – ein episches Konzeptwerk um einen dystopischen Zukunftsentwurf. Wenige Monate später komplettiert das Quintett seinen Zweiteiler mit dem vier Stücke und (erneut) knapp 35 Minuten langen AUTOMATA II, welches die Story fortsetzt und musikalisch noch krasser zu Werke geht:
Angeschlossen an den vorherigen Schluss ‘Blot’ entführt der 13-Minüter ‘The Proverbial Bellow’ wuchtig und weise in Steven Wilson-Welten und schafft einen packenden Spagat zwischen sinnlichen Melodien und technischer Finesse. Das kammerspielartige Intermezzo ‘Glide’ strahlt Wärme und Leichtfüßigkeit aus, bevor das feierbare ‘Voice Of Trespass’ komplexes Gefrickel an theatralischem Klavier serviert und ‘The Grip’ an der Luftgitarre zum Schwelgen und Solieren zugleich einlädt.
In seiner Gesamtheit ist AUTOMATA II ein Ohrenschmaus für anspruchsvolle Hörer, der sogar noch mitreißender klingt als sein Vorgänger: Ein dichter, aus unzähligen Schichten gewobener Klangteppich, der mit Growls, Klargesang, vielfältigsten Instrumenten sowie einer Prise Wahnsinn eine Dringlichkeit erzeugt, der sich Hörer kaum entziehen können. Nur vier Songs? Ja – aber was für welche! Auch aus dieser Perspektive erscheint die geteilte Veröffentlichung nun sinnvoll: Denn wer will mit der Aussicht auf solch einen Höhepunkt schon zwei Orgien am Stück feiern?