Das Telefon klingelt, Kollege Mineur ist am Apparat. Er wolle mich als Fan nur vorwarnen, er würde dem neuen Beast In Black-Album nur drei Punkte geben – wenn ich einen Streitfall aufmachen würde, solle ich einfach behaupten, er habe keine Ahnung. Aber das stimmt ja nicht, und so einfach ist die Sache nicht, denn: Matthias hat Recht. DARK CONNECTION ist einerseits brachial – übertrieben schnell, nervös-zackig und bis zum Anschlag heavy produziert –, und andererseits zuckersüß: butterweiche Melodien, mitreißend-simple Song-Strukturen, poppige Keyboardsounds. Beides für sich lotet bereits Geschmacksgrenzen aus, und in der Kombination stellen Beast In Black durchaus auf die Probe: Ihr drittes Album kommt einem Trip nach Disneyland, Tokio oder zu einer Cosplay- und Comic-Messe gleich – alles ist auf Überwältigung ausgelegt.
🛒 DARK CONNECTION bei AmazonDas muss man mögen und abkönnen; wenn man das tut, hat man mordsmäßig Spaß am Metal-Musical-artigen ‘Moonlight Rendezvous’, dem oberarmmuskelspannenden ‘Revengeance Machine’ und dem dreist poppigen Eurodance-Banger ‘One Night In Tokyo’. Noch beeindruckender als die Ohrwurmdichte ist nur Yannis Papadopoulos, der alles zwischen kriegerischen Schlachtgesängen und seidenzartem Säuseln abdeckt. Die Gefahr, dass Anton Kabanen mit seiner Battle Beast-Nachfolge-Band den Bogen überspannen könnte, ist durchaus gegeben. Bis dahin aber schießen die Finnen spitze Pfeile ins Metal-Herz!
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