Puh. Ich höre hier auch Hits – und zwar Mishits. In Serie. Wenn Yannis Papadopoulos ans Mikro tritt, bekomme ich tatsächlich Gänsehaut (wenngleich nicht aus positiven Gründen). Die Stimme wirkt in der Höhe überfordert und im rauen Bereich niedlich. BERSERKER wütet nicht, sondern gleitet von einer Klischeenummer in die nächste. Die Synthie-Teile (und ich stehe da eigentlich drauf) ziehen einem mit ihrem Zuckergehalt die Füllung aus den Backenzähnen, während die Instrumentalisten den harten Mann markieren. Bei einigen Keyboard-Ideen kann man sich ein lautes Lachen nicht verkneifen, diese könnten auch einen Kindergeburtstag verschönern und von Dieter Thomas Heck in der ‘Hitparade’ angekündigt werden.
Schlager-Metal der schlimmsten Sorte. Das Ganze ist eigentlich nur zu ertragen, wenn der Fuß vom Gaspedal geht und BERSERKER in melodischeres Fahrwasser driftet (dort hat nämlich auch Papadopoulos seine eigentlichen Stärken). Doch das passiert leider viel zu selten, der Spagat zwischen Testosteron-Metal und Lillifee-Melodien geht voll in die Hose. Nightwish-Mastermind Tuomas Holopainen ist komplett anderer Meinung: „Man muss schon total verrückt sein, um dieses Album nicht zu lieben.“ Tja, eine Zwangsjacke bitte. Und Ohropax.