Der Abgang von Anton Kabanen hallt auch auf dem zweiten Album nach seinem Rausschmiss noch nach. Während die Finnen auf BRINGER OF PAIN (2017) unverhohlen dem Stahl Priest’scher Prägung frönten, wollen Battle Beast nun wieder etwas mehr Variabilität an den Tag legen. Das gelingt zunächst überraschend gut: Die nach vorne riffenden ‘Unbroken’, ‘Eden’ sowie das Titelstück hätten auch tolle Nightwish-Rocker abgegeben. Dann wird es leider wild: Aus ‘Unfairy Tales’ triefen unangenehm Pathos und Kitsch. Die unsägliche Glam-Ballade ‘Endless Summer’ müsste man eigentlich totschweigen, wäre sie nicht so widerlich anbiedernd.
🛒 NO MORE HOLLYWOOD ENDINGS bei Amazon‘The Hero’ kommt zumindest musikalisch schön sabatonnierend daher, und ‘Piece Of Me’ macht Laune wie Halestorm mit ihrer ersten Platte. Von dem, was das Quintett mit Kabanen einst ausmachte – diese einzigartige Mischung aus fulminantem Power Metal und Achtziger-Hard Rock mit saftigem Synthie-Einschlag –, ist leider nicht mehr viel übrig geblieben. Wer neues klassisches Battle Beast-Material hören will, muss Beast In Black auflegen. Denn das Quintett um Noora Louhimo ist eine andere Band als noch vor vier Jahren, die sogar vor Symphonic Metal und Pop-Rock nicht zurückschreckt.