Mit BATMAN BEGINS haben Regisseur Christopher Nolan und Hauptdarsteller Christian Bale die Leinwand-Präsenz von Batman neu belebt. Finsterer, härter, böser und vor allem realer wurde die Darstellung des finsteren Rächers von Gotham City.
Nach der Verwandlung von Bruce Wayne (Christian Bale) in Batman in BATMAN BEGINSgeht die Saga jetzt weiter – und das neben bildgewaltiger Action auch auf psychischer Ebene. Batman wünscht sich den Tag herbei, in dem nicht er mehr im Alleingang, ohne Rücksicht auf Gesetze, für Recht und Ordnung sorgen muss. Er hofft, in seinem weltlichen Pendant Harvey Dent (Aaron Eckhart), dem strahlenden neuen Staatsanwalt, die Person gefunden zu haben, die ihn ablöst.
Doch Batman hat das organisierte Verbrechen so krass an die Wand gestellt, dass diese nur noch eine Wahl haben: mit aller Macht zurückzuschlagen. Doch nur einer hat die Macht dazu: der unberechenbare Joker (Heath Ledger). Er sagt der Stadt und Batman in riesigen, morbiden Spielen den Kampf an und will vor allem zweierlei: zeigen, dass der dunkle Ritter Batman seine Prinzipien verraten wird und dass der weiße Ritter Harvey Dent moralisch fallen kann.
THE DARK KNIGHT lebt vor allem von der unglaublichen (letzten) schauspielerischen Leistung von Heath Ledger, der Joker so unnahbar, unberechenbar und auf schaurige Weise sogar lustig macht. Ihm gegenüber scheint Batman trotz des angerissenen psychologischen Dilemmas eingepfercht in seiner festgelegten Rolle des Verteidigers des Guten. Er wirdvon Jokers-Präsenz zur Chiffre, der man allerdings mehr als gern bei den blitzschnell beendeten Kämpfen zusieht.
Die Action ist natürlich generell vom Feinsten – Ausstattung und Kameraarbeit sowieso.
Trotzdem bringt THE DARK KNIGHT auch ein paar Mankos mit: Gotham City hat an finsterer Präsenz verloren. Die Stadt wirkt mehr wie New York, als der Gotischen Stadt. Außerdem sieht man die Stadt des öfteren bei Tageslicht, was mehr als ungewohnt ist, während Bruce Wayne statt im Herrenhaus im Penthouse wohnt, Batmans zentrale nicht in einer Höhle, sondern unter einem Container liegt.
Auch wirkt die Verwandlung vom strahlenden Ritter Harvey Dent zu Two-Face etwas hölzern – aber das darf bei Comic-Verfilmungen nicht weiter stören.
So bleibt letztlich noch immer ein Comic-Film der absoluten Oberklasse, der allerdings die finster-flirrenden Eskapaden und Grotesken, die Mancher vielleicht erwartet hat, nicht komplett bringt. Etwas weniger Weltlichkeit und ein größerer Schritt in Richtung Comic-Fantastik wäre da nicht schlecht gewesen. Trotzdem bleibt THE DARK KNIGHT der Konkurrenz weit voraus.
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