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Servus! Bathsheba aus Belgien beweisen mit ihrem Debütalbum zumindest eines: Dass Albumtitel nicht in jeder Sprache wie geplant funktionieren. Aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet Servus „Diener“ oder „Sklave“. Man kann Bathsheba mit ihrem okkult-doomigen Debüt wohl als Diener Satans sehen, SERVUS als Darbringung für ihren Herrn.
Auch der Band-Name trägt zum Gesamtbild bei: Dieser soll offenbar an die im 19. Jahrhundert in den USA lebende, angebliche Hexe Bathsheba Sherman erinnern (wer ‘The Conjuring’ gesehen hat, wird die Geschichte kennen). Dass die Legenden um Sherman primär den Hirngespinsten des Geister-jäger-Ehepaars Warren entsprungen sind, übersehen wir mal großzügig. Musikalisch setzen die Belgier vor allem auf sludgigen Doom Metal, der durchaus einige überraschende Momente parat hat, etwa das Saxofonsolo in ‘Ain Soph’ oder die hier und da eingestreuten Blastbeats. Der monotone Sprechgesang von Michelle Nocon (ex-Serpentcult) ist gewöhnungsbedürftig – doch spätestens, wenn sie in wildes Gekeife verfällt, offenbart sich die wahre Diabolik von SERVUS und drängt dazu, doch noch einmal genauer hinzuhören.
Trotz einiger Höhen verwechseln Bathsheba Mystizismus zu oft mit profaner Langweiligkeit. Die Band wäre sicher dazu in der Lage, das noch besser zu machen, wenn sie weniger angestrengt versuchen würde, ein bestimmtes Image zu erfüllen.