Bagman

Horror, Leonine Studios / VÖ: 5.12.2024

4.5/ 7
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Foto: Lionsgate / Leonine Studios

Eine junge Familie steht einer unheimlichen Bedrohung aus der eigenen Vergangenheit gegenüber: ein Monster, das außergewöhnliche Kinder entführt. Mit einem verrotteten Sack und übernatürlichen Kräften verschleppt es die Kleinen. Während bedrohliche Ereignisse Familie McKee in Angst und Schrecken versetzen, verwebt der Film geschickt Hinweise auf psychische Probleme mit paranormalen Elementen. Ist das Böse real? Entspringt es den tiefen Traumata und Schuldgefühlen der Betroffenen? Die Suche nach Antworten führt die Familie in die Vergangenheit des Protagonisten. Stück für Stück offenbart sich die Geschichte um den gefürchteten Bagman. Das Ende des Films lässt die Zuschauer mit Fragen über das Wesen des Bösen und die Grenzen der Realität zurück. Ein düsteres Werk über die menschliche Urangst des Kontrollverlusts über das eigene Leben. 

‘Bagman’ bietet Wohlfühlfaktor durch bekannte Vorbilder

‘Bagman’ vereint viele Elemente und Ideen, die Horrorveteranen bekannt vorkommen dürften. Das Monster, welches sich von Kinderängsten nährt, erinnert inhaltlich an Pennywise aus Kings ‘Es’ und optisch an The Guy von Disturbed. Ansonsten unterscheiden sich die Geschichten von ‘Es’ und ‘Bagman’ jedoch zentral. Der Vater aus ‘Bagman’ muss sich mit seinem eigenen Kindheitstrauma auseinandersetzen, um seinen Sohn zu beschützen. Diese Vater-Sohn Beziehung kennt man wiederum bereits aus Filmen wie ‘Insidious’. Auch hier will das Monster über den Vater an das Kind kommen, Kindesentführung ist also bei ‘Insidious’, genau wie bei ‘Bagman’, ein zentrales Thema. 

Dass eine Puppe den Gruselfaktor anschieben soll und den Uncanny-Valley-Effekt verursacht, ist auch nichts Neues. Chucky tanzt seit 1988 über die Leinwand und legte den Grundstein für die zahlreichen moderneren Nachfolgerfilme wie zum Beispiel ‘Annabelle’. Stellenweise erinnert ‘Bagman’ auch an ‘Malignant’ aus dem Jahr 2021, da auch dort der Böse nur gezeigt wird, wenn er aktiv wird. Wer an diesen Filmen Spaß hatte und auf der Suche nach einem Streifen ist, der sich das Beste aus seinen Inspirationen sucht, ohne das Rad neu erfinden zu wollen, ist mit ‘Bagman’ gut bedient. Der Film eignet sich außerdem gut für Horrorneulinge, die einen seichten Einstieg in die düstere Welt der paranormalen Psycho-Horrorfilme suchen. 

Fazit

Drehbuchautor John Hulme liefert mit seinem Debüt ein leicht verdauliches Gruselspektakel, das den Inhalt in den Vordergrund stellt und dem Innovation fehlt. Slasher-Fans werden an dieser Stelle enttäuscht. Regisseur Colm McCarthy (‘Peaky Blinders’, ‘Sherlock Holmes’) bietet eine spektakuläre Verarbeitung der Erzählung mit viel Potenzial für einen zweiten Teil. 

Der Film kommt am 5. Dezember in die deutschen Kinos. Einen ersten Einblick bietet der Trailer:

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