
Werden Babymetal jetzt etwa erwachsen? Die mittlerweile in ihren Zwanzigern angekommenen Frontsängerinnen des japanischen Metal-Phänomens sind seit dem gesundheitsbedingten Ausstieg von Yuimetal 2018 nur noch zu zweit (und werden live durch die rotierende Tänzerinnenformation „Avengers“ wieder zum Trio). Die dritte Platte METAL GALAXY ist dafür aber musikalisch gefühlt noch breiter aufgestellt als der vielseitige Vorgänger METAL RESISTANCE. Neben dem bekannten Elektronikgewitter auf Djent-Gitarren (‘DA DA DANCE’) und einer Dragonforce-Variante des Power Metal (‘Arkadia’) sowie der großartigen Trademark-Mischung aus Brutalo-Riffs und J-Pop-Gesang (‘PA PA YA!’, ‘Starlight’) streut die Formation jetzt noch mehr folkloristische Elemente (‘Shanti! Shanti! Shanti!’) ein oder setzt im (schwer erträglichen) ‘Oh! MAJINAI!’ mit Sabaton-Frontmann Joakim Brodén auf Humppa-Offbeats.
🛒 METAL GALAXY bei AmazonInsgesamt ist der Babymetal-Sound zudem etwas Song-dienlicher als zuvor (‘Elevator Girl’), und die gesamte Platte präsentiert sich spürbar gereift und hittiger, da auch absurde Nummern wie ‘Distortion’ (verstärkt von Arch Enemy-Frontfrau Alissa White-Gluz) oder ‘Night Night Burn!’ mit einem starken Refrain begeistern können, und man mit ‘Shine’ eine „normale“ Beinahe-Power-Ballade liefert. So sollte Erwachsenwerden klingen.