Das Internet explodierte ein bisschen, als Babymetal ankündigten, ihr Debütalbum endlich auch in Deutschland zu veröffentlichen. Die Band (wir nennen das jetzt einfach mal so) ist ein Phänomen: Entstanden aus einer japanischen Casting-Pop-Gruppe, eroberten die drei Schulmädchen schnell ihr Heimatland, machten dank des Freak-Faktors auch in den USA und Europa von sich reden, und spielten mittlerweile sowohl vor Lady Gaga als auch auf dem britischen Sonisphere.
Während Otakus, J-Pop-Fans und Metalheads, denen Eskimo Callboy und We Butter The Bread With Butter zu trve sind, Babymetal feiern, hassen viele Rocker die Band. Gründe dafür gibt es viele gute: Die singenden und tanzenden Mädchen sind ein äußerst unmetallisches Casting-Produkt, die süßlichen Melodien und Techno-Samples komplett genre-fremd, und das Bonbon-Schulmädchen-Party-Pop-Image verkörpert das absolute Feindbild. Daran ist nichts zu rütteln. Allerdings: BABYMETAL ist in Teilen richtig hart! Pigsqueals, Breakdowns, Gangshouts – und wer alle Metallica- und Pantera-Riffs findet, bekommt von mir eine Katzenmaske geschenkt. Dass Herman Li und Sam Totman von Dragonforce beim Bonustrack ‘Road To Resistance’ ihre flinken Finger im Spiel haben, setzt dem Wahnsinn die Krone auf. Ich bin ob der unfassbaren Mischung aus Techno, Death Metal, Pop und Rap mehrmals lachend vor dem Rechner zusammengebrochen.
Ob das so sein soll? Keine Ahnung. Aber es macht – auf verdrehte Art und Weise – Spaß. Am Ende muss beim Extremfall Babymetal allerdings jeder für sich selbst entscheiden, ob er diese Trend-Erscheinung kawaii oder kacke findet. Alle haben recht, und Babymetal die Ohrwürmer. Sore, sore, sore, sore!
Sebastian Kessler
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Mit ihrem Album BABYMETAL spalten Babymetal die METAL HAMMER-Redaktion und werden zum Streitfall unserer Juni-Ausgabe.
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