Axxis lassen den Zeitgeist (nicht nur mittels des Covers) hochleben, in dem die Menschen wieder von der Nostalgie „verschlungen“ werden. Folgerichtig klingt RETROLUTION bei Weitem rockiger und bodenständiger als das letzte Album KINGDOM OF THE NIGHT II. Der Opener ‘Burn! Burn! Burn!’ flirtet permanent mit dem Rock’n’Roll, ‘All My Friends Are Liars’ lässt den Achtziger-Hard Rock hochleben, und ‘Rock The Night’ wirft den Anker in die Anfänge der eigenen Band-Biografie. Aber bei allem guten Willen bleiben die großen Song-Ideen auf der Strecke.
RETROLUTION wirkt phasenweise uninspiriert, etwas bieder und klanglich erstaunlich farblos. Vor allem, wenn man die analoge Phase der Musikgeschichte hochleben lassen möchte, sollte der Sound doch um einiges wärmer ausfallen. Es finden sich nicht viele Momente, in denen man wahlweise das Haupthaar schwingen, die Balladen mit einem Feuerzeug untermalen oder in die Songs tiefer eintauchen möchte. Man wird emotional einfach viel zu selten von RETROLUTION mitgerissen. Das können Axxis nachweislich viel, viel besser.