Avenged Sevenfold machen es einem nicht leicht. Sieben Jahre haben sie ihre Hörerschaft warten lassen, um dann im METAL HAMMER-Soundcheck verrissen zu werden. Aus verständlichen Gründen – schließlich haben sie sich in der Vergangenheit kaum einzuhaltende Maßstäbe gesetzt: NIGHTMARE von 2010 ist bis heute ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. THE STAGE von 2016 war auf seine Weise ebenbürtig, jedoch bereits sehr viel progressiver und weniger zugänglich. Diese Eigenart entfaltet sich nun auf LIFE IS BUT A DREAM… auf ganzer Linie – und überfordert bereits ab dem ersten Track: ‘Game Over’ steigt mit einer wunderschönen Melodie auf der Akustikgitarre ein, die nach 40 Sekunden gnadenlos zerfetzt wird.
🛒 LIFE IS BUT A DREAM… bei AmazonEine stürmische, strukturlose Hektik macht es einem unmöglich, zu folgen. Die gute Nachricht: Die zehn weiteren Songs schließen sich dem nicht an. Jeder von ihnen ist ein Einzelgänger, der auf seine ganz eigene Weise fordert. Die wenigsten folgen auch nur annährend der bisherigen Eingängigkeit – massive Banger wie ‘Mattel’ sind bloß die Ausnahme, abrupte Tempowechsel sind nun Standard. Prog-lastige Riffs wie in ‘G’ führen in unerwartete Genres, und ein reines Klavierstück zum Abschluss lässt einen ratlos zurück. Ist es dadurch ein schlechtes Album? Nein. Avenged Sevenfold zeigen bloß eine neue Seite, für die es definitiv mehrere Anläufe braucht. Wird es ihre Fans spalten? Ja.
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