Avatarium THE FIRE I LONG FOR

Doom Rock, Nuclear Blast/Warner (9 Songs / VÖ: 22.11.)

5/ 7
teilen
mailen
teilen
von

Was bisher geschah: Nach­dem Avatarium 2013 mit der vielversprechenden EP MOONHORSE debütierten und ihr vom Classic Rock dominiertes Doom-Versprechen noch im selben Jahr mit einer Band-betitelten, zweiten Veröffentlichung auf Albumlänge eingelöst hatten, gestaltete sich der Genuss des etwas zu lieblich geratenen Zweitlings THE GIRL WITH THE RAVEN MASK aufgrund dessen Disneyfizierung und zu sehr ins Schwarzrüschige abrutschenden Materials zumindest für den Rezensenten leider etwas schwieriger.

Zum Glück jedoch setzte die Band schon mit dem Nachfolger HURRICANES AND HALOS zur Kurskorrektur an, bleibt auch mit ihrem jüngsten Werk THE FIRE I LONG FOR wieder schön in der Spur und zeigt sich ihres 2016 entgegengenommenen METAL HAMMER-Awards in der Kategorie „Up and Coming“ absolut würdig. Während sich der Mitbegründer und schon seit drei Jahren nicht mehr spielerisch in der Band aktive Leif Edling (Candlemass) mit lediglich drei Kompositionen auf diesem vierten Avatarium-Album auch als Songwriter noch etwas weiter zurückgezogen und in die Position des Schattenmitglieds manöviert hat, wirkt THE FIRE I LONG FOR keineswegs unvollständig.

🛒  THE FIRE I LONG FOR bei Amazon vorbestellen

Im Gegenteil: In Bezug auf die übrige Besetzung erweckt diese Platte gar noch stärker den Eindruck einer echten Gruppengemeinschaftsarbeit. Dass sich die in Stockholm ansässige Band außerhalb ihrer Doom-Basis in den Bereichen Retro- und Classic Rock weiterhin extrem Siebziger-versiert zu Hause fühlt, beweisen Avatarium auf THE FIRE I LONG FOR ebenso abermals mit Feuereifer. Schon der lautstarke Auftakt mit dem atmosphärischen ‘Voices’, welches die Magmaschwere eines Deep Purple-Rockers in Zeitlupe suggeriert und dabei den wieder am klassischen Hard Rock orientierten, aktuellen Europe nicht unähnlich ist, lässt aufhorchen.

‘Rubicon’ hingegen belegt, dass sich Sängerin Jennie-Ann Smiths Verehrung für Dylan und Cohen nicht allein auf deren poetische Potenz beschränkt, belehnt die Nummer doch in der Strophen-Gesangsmelodieführung dezent Dylan & The Bands ‘This Wheel’s On Fire’. Mit dem somnambulen und pastoralen Gospel von ‘Lay Me Down’ hingegen gelingt Avatarium ein sich für eine kommende ‘True Detective’-Staffel empfehlender Titel-Song-Treffer.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

‘Porcelain Skull’ wiederum huldigt dem Black Sabbath-Schaffen, bevor der Hexen-Hard-Rocker ‘Shake The Demon’ das Tempo deutlich anzieht und sich ‘Great Beyond’ mit seinem Spannungsfeld aus fernöstlicher Faszination und Riff-Gewalt an ‘Kashmir’ kuschelt. Und wenn am Ende mit dem samtpfötigen ‘Stars They Move’ noch überraschend ein letzter ungerührter Martini am Piano der Bond-Bar serviert wird, kann man gar nicht mehr anders, als auf den Soundcheck-Sieg-Hattrick der Schweden mitanzustoßen.

teilen
mailen
teilen
Randy Blythe (Lamb Of God) über Drogen

Vor mittlerweile 14 Jahren schwor Randy Blythe dem Alkohol und den Drogen ab. In einem Interview mit dem Podcast The New Man spricht der Lamb Of God-Frontmann nun über seine enthaltsamen Erfahrungen. Auch der Mythos, dass kreative Köpfe nüchtern angeblich nicht ihr volles Potential ausschöpfen können, ist ein Thema. "Vor allem in Rock-Bands, und noch mehr in Metal-Bands, existiert dieser kulturelle Mythos." Sagt Blythe darüber. "Ich glaube, dass er sich langsam verändert. Die jungen Leute finden nicht mehr, dass es cool ist, wenn man total drauf ist. Als wir jung waren, war das noch anders. Es gehörte einfach dazu. Und…
Weiterlesen
Zur Startseite