Ganz leicht haben es Aura Noir nicht – immerhin wird das Trio schon seit über zwei Jahrzehnten an seinem Debütalbum BLACK THRASH ATTACK gemessen, das von der Band bis heute unerreicht geblieben ist. Mit ihrem quasi-Band-betitelten sechsten Album versuchen die Norweger nun nicht nur, grammatische
Fremdsprachenverfehlungen der Vergangenheit zu korrigieren, sie scheinen die vergangenen sechs Jahre seit der Veröffentlichung von OUT TO DIE auch genutzt zu haben, um sich wieder auf ihre Anfänge zu besinnen. AURA NOIRE gibt sich mehr Mühe als seine beiden Vorgänger, räudig zu sein – das klappt jedoch nur stellenweise. Natürlich ist das noch und wieder nostalgischer, primitiver und dreckiger Black Thrash für Traditionalisten, irgendwie hat sich jedoch eine gewisse Bequemlichkeit bei Aggressor & Co. eingeschlichen, die sich trotz zwischenzeitlicher Ausbrüche und wilder Soli nicht verscheuchen lassen will. Klar, man wird ja auch nicht jünger. Und da liegt die Crux von Aura Noir: Gäbe es BLACK THRASH ATTACK nicht, das genau das hielt, was der Name verspricht, würde man AURA NOIRE wohl als ziemlich gutes Album wahrnehmen. So ist es jedoch nur ein mittelmäßig aufregender Exkurs in die Vergangenheit.
Aura Noir AURA NOIRE
Thrash Metal , Indie/Irascible (9 Songs / VÖ: 27.4)