Isländischer Metal erfreut sich, angetrieben vom Erfolg der Vorreiter Sólstafir und diverser Kollegen, immer größerer Beliebtheit. Zu Recht, wohnt doch vielen isländischen Bands eine besondere Magie inne. So auch Auðn: Das Insulaner-Quintett existiert seit 2010, landete 2016 auf einem respektablen dritten Platz beim Wacken Metal Battle und tanzt seitdem auf so mancher Hochzeit.
FARVEGIR FYRNDAR ist das zweite Album der Gruppe und konzentriert sich im Gegensatz zur Musik einiger Landsleute nicht hauptsächlich auf die vielgepriesene schroff-melancholische Atmosphäre, sondern international gängige Black Metal-Klänge: Viele Songs – wie etwa das dunkel trommelnde ‘Veröld Hulin’ oder das grollende ‘Haldreipi Hugans’ – beginnen getragen, um sich bald aufzubäumen, in stürmischer Raserei aufzugehen und den Hörer schließlich scheppernd, aber in ritueller Erhabenheit am Nacken zu packen.
Dieses Schema wiederholt sich über weite Strecken. Dazu flechten Auðn gerne ruhigere Passagen ein (‘Ljósaslæður’, ‘Eilífar Nætur’), die eine schlüssige Alternation von Wut und Trübsinn garantieren und dem fast 50-minütigen Werk Tiefgang und zusätzliche Schwermut verleihen.