Auf ein neues Mercyful Fate-Album wartet man seit der Wiedervereinigung 2019 vergeblich. Attic tun alles dafür, diesen Mangel zu beheben. Die Gelsenkirchener, allen voran Frontmann Meister Cagliostro, geben sich größte Mühe, wie King Diamond und Co. zu klingen. Und nachdem sie mit SANCTIMONIOUS (2017) ein vielbeachtetes Werk vorlegt hatten, das ebenjenen Ansprüchen gerecht wird, folgt nun mit RETURN OF THE WITCHFINDER ein gehöriger Schritt in Richtung mehr Eigenständigkeit. Instrumental schlagen Attic mal von Iron Maiden’schen Melodiebögen (‘Darkest Rites’) in epische Blastbeats und flirrende Gitarrenakrobatik (‘Hailstorm And Tempest’), dann in pathetische Stampfrhythmen (‘The Thief’s Candle’) und schließlich in beinahe Thrash Metal-inspirierte Geschwindigkeiten (‘Return Of The Witchfinder’) um.
🛒 RETURN OF THE WITCHFINDER bei AmazonGesanglich haftet ihnen zwar nach wie vor der „Klingt wie King Diamond“-Stempel an (Einwand: Wer zur Hölle möchte denn bitte nicht so klingen?!), die darüber hinausreichenden Einflüsse genügen jedoch allemal, um nicht (länger) als bloßes Rip Off zu gelten, sondern sich zudem mit RETURN OF THE WITCHFINDER als autarke Größe zu etablieren. Und solange Mercyful Fate nicht zu einem neuen Werk ansetzen, bleibt die Frage nach stilistischen Ähnlichkeiten ohnehin nur zweitrangig.
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