Nach zehn Jahren beschließen Atrocity ihre OKKULT-Trilogie mit einem Knall. Oder, besser gesagt: mit zehn Knallern, gibt sich die süddeutsche Band um Alexander Krull doch nahezu durchgängig auf Krawall gebürstet. Die symphonische Einleitung in ‘Desecration Of God’ markiert die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, anschließend hämmert OKKULT III nahezu pausenlos auf die Zwölf. Und zwar mit reichlich (Neo-)Thrash-Schub, der – neben vergleichsweise reduzierter Synthetik und Krulls waffenscheinpflichtiger Produktion – maßgeblich dazu beiträgt, dass Atrocitys Death Metal auch nach über drei Dekaden noch angriffslustig und zeitgemäß klingt.
🛒 OKKULT III bei AmazonSo liefert ‘Fire Ignites’ sägende Riffs, auf die wir bei Slipknot seit IOWA vergeblich warten. ‘Born To Kill’ oder ‘Faces From Beyond’ wüten wiederum mit Hardcore-Dynamik drauflos. An anderer Stelle paart ‘Bleeding For Blasphemy’ Raserei, skandinavische Leads und epische Keyboards in Heaven Shall Burn-verwandter Manier, während ‘Priest Of Plague’ sowie ‘Lycanthropia’ mit fetten Grooves über Slayers Tod hinwegtrösten. Und alle, die ihren Hass schwarz und cineastisch mögen, bekommen in den schmutzigen Wiegen von ‘Malicious Sukkubus’ (mit Elina Siirala und Zoë Marie Federoff) sowie ‘Teufelsmarsch’ (mit Robse Dahn und Misstiq) aufs Fressbrett. Bäm!
Mit einem starken Finale bringen Atrocity ihre Reihe über obskure Absurditäten und menschliche Abgründe zu einem ruhmreichen Ende: Als wohl tödlichstes wie Riff-lastigstes Werk der Trilogie verbindet auch OKKULT III vielfältige, teils erschreckend aktuelle Gruselgeschichten mit energetischem Death Metal voller Aggressivität. Headbang-Unterhaltung trifft auf Stoff zum Nachdenken – im Death Metal-Januar setzen Atrocity damit ein fettes Ausrufezeichen. Katrin Riedl (5 Punkte)
Im Trilogiefinale OKKULT III hauen Atrocity besonders fies drauf. Obwohl der Vorgänger noch etwas facettenreicher war, wird stets groovend ein schöner Ritt durch nackenbrechendes Geballer geboten. Für etwas Abwechslung kann wieder Leaves’ Eyes-Sängerin Elina Siirala sorgen. Doch am meisten begeistert der Gesang von Fronter Alexander Krull, der entgegen dem vieler Genre-Kollegen nicht zum hohlen Death-Gegrunze mutiert. Florian Blumann (5 Punkte)
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