Okay, das Album-Cover ist schon mal ein Weggucker – geschenkt. Der Name ist platt – egal. Doch was liefern die Überraschungseier von Atrocity musikalisch? Im Vorfeld wurde das brutalste Album der Band-Historie angekündigt – und ja, sie halten (fast) Wort. Es rappelt und kracht – aber nicht an oder mit Ecken und Kanten. Denn die fette Produktion hat einen Haken: Sie klingt für ein räudiges Death Metal-Album einfach zu glattgebügelt.
Der Death-Metaller mag es roh und wild – das vollgestopfte OKKULT ist jedoch gut durch. Man erwischt sich immer wieder beim „Aber“. Etwa bei ‘March Of The Undying’. So hat epischer Death Metal zu sein – aber warum muss der Anfang des Songs nach Weihnachten klingen? Warum nicht konsequent die Schiene wie bei ‘Haunted By Demons’ durchziehen? Old School-Riff, Orchester weg – schon hat der Metaller Spaß.
Doch Atrocity wollen mal wieder alle glücklich machen, denn ‘Satans Braut’ schielt unverhohlen auf die Gothic-Clubs. Weg mit dem Niveau, es soll getanzt werden! Nicht dass dieser Song schlecht wäre, aber mit Death Metal hat er eben nichts mehr zu tun. Nach diesem Ausreißer plätschert der Rest leider nur noch vor sich hin. Wo sich OKKULT anfangs vor Kraft kaum bewegen konnte, ist die zweite Hälfte leider ein lockeres Auslaufen. An das ungestüme ATLANTIS (2004) kommt OKKULT nicht heran – trotz der Highlights ‘March Of The Undying’ und ‘Haunted By Demons’.
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