Es gibt diese Bands, die einen Arc-Reaktor wie Tony „Iron Man“ Stark in der Brust tragen. Die einen nicht geringen Teil des jahrzehntealten Anspruchs der (Death Metal-) Welt auf ihren Schultern tragen, und dabei doch so vermeintlich unbeschwert wirken wie der Lebemann der Rächer. Von kosmischen Stürmen durchschüttelt kehren sie zurück, um besser zu sein als zuvor. So ist Asphyx gleich mit dem Opener ‘The Sole Cure Is Death’ eine musikalisch wie titeltechnisch perfekte Ansage gelungen. Ein aggressiv groovender und kloppender Banger mit fiesem Doom-Part in der Mitte – die Essenz von Asphyx, gemacht für die ewige Setlist. Apropos Groove: Das folgende ‘Molten Black Earth’ verneigt sich bis auf die Bordsteinkante vor Bolt Thrower und schließt damit eigenhändig die Lücke in Martin van Drunens Lebenswerk, dem eine reguläre Aufnahme mit den Engändern verwehrt blieb (selbst die Phrase „the end is nigh“ könnte britischer nicht sein).
🛒 NECROCEROS bei AmazonDanach kann zum Glück kurz verschnauft werden, denn mit ‘Knights Templar Stand’ hauen Asphyx die nächste fette Überraschung raus. Warum? Diesen Song hätten Kvelertak wegen seines den Niederländern hervorragend zu Gesicht stehenden, leichtfüßigen Grooves bestimmt auch gerne geschrieben. Der Song ist quasi ein Highlight im selten überzeugenden Sub-Subgenre Death’n’Roll. Danach doomt es zähflüssig und melancholisch, bevor die Single ‘Botox Implosion’ (Aua!) das Gaspedal wieder durchdrückt. Die Song-Reihenfolge ist hübsch dynamisch, und das einzige „Problem“ ist, dass einige Hooks so stark sind, dass ein ebenfalls starker Song wie ‘Yield Or Die’ schon fast zu normal wirkt. Während andere alte Hasen froh sind, das Erreichte verwalten zu können, leisten sich Asphyx das Luxusproblem, ihre eigene Messlatte immer wieder ein kleines Stückchen höher zu legen. Der Rest ist sowieso klar: Sound und Artwork toll, frühes Highlight 2021, NECROCEROS ist Anwärter auf das Album des Jahres, bla bla bla. Kurzum: Holt euch diese tolle Scheibe, denn: ‘The Sole Cure Is Death’!
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