Die Zeiger stehen auf modern – wie sie es für Asking Alexandria seit eh und je tun. Und das, ohne je Vorlieben zu vergessen, die Fans neuerer Stilrichtungen als oldschool bezeichnen würden. Auf dem achten Album WHERE DO WE GO FROM HERE? scheinen die älteren der Inspirationen allerdings etwas auf die Gegenwart zugerückt zu sein. Statt an Achtziger-Stadion-Rock erinnern die elf Songs an die frechen Zweitausender: Bereits der Opener ‘Bad Blood’ versprüht Fall Out Boy-Atmosphäre. Nicht unerwartet und definitiv eingängig. Es zeugt für das Genre, das die Briten bedienen wollen, und von überzeugendem Songwriting, wenn sich Titel direkt festsetzen und mitgesungen werden können. Asking Alexandrias Weg vom wirklichen Metalcore zum Rock ist bereits festgeschrieben.
🛒 WHERE DO WE GO FROM HERE? bei AmazonDass die Briten also softer klingen als auf dem Debüt, sollte keine Überraschung sein. Dazu beweisen Songs wie ‘Psycho’ mitreißend aufbereitete Melodiösität, das Album hat mehr Pepp als der Vorgänger SEE WHAT’S ON THE INSIDE (2021). Gegen Ende allerdings der Bruch: Der chaotische Einminüter ‘Kill It With Fire’ rüttelt wach, der Titel-Song am Schluss ist eine nette Ballade. Isoliert gesehen nicht schlecht, für die Albumstruktur und Identität der Platte stehen sie jedoch als Fragezeichen. Insgesamt wird es WHERE DO WE GO FROM HERE? gelingen, neue wie alte Hörer abzuholen, auch wenn es aus der Diskografie des Quintetts nicht so unverwechselbar heraussticht, wie es die Frühwerke nach wie vor tun.
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