Manchmal kommen sie wieder. Auch der ehemalige Creed-Sänger Scott Stapp ist solch ein Super-Zombie. Gesegnet mit einer der charismatischsten Stimmen im Rock-Geschäft, erlebte die Welt dank sozialer Medien 2014 quasi live dessen durch eine bipolare Störung und starke Drogenabhängigkeit bedingten Zusammenbruch mit, Selbstmordversuch und Psychiatrieeinweisung (samt -flucht) inklusive.
Pikanterweise kehrte Stapp nach gelungenem Entzug als Ersatz für den Ende 2015 an einem Drogen-Cocktail verstorbenen Scott Weiland ins Rampenlicht zurück. Klar ist auch: Nach dieser Vor-geschichte sollte das Comeback glänzen – und das tut dieses (wohl nicht ohne Grund mit MADNESS betitelte) Debüt absolut! An der Seite von Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal (ex-Guns N’ Roses) und Bassist John Mayer (Disturbed) zeigt Scott eine seiner bislang besten Gesangsleistungen. Darüber hinaus: Seine Stimme verortet Art Of Anarchy ziemlich nah an Creed. Denn die Musik hat durch den Wechsel am Mikro eine deutliche Kurskorrektur vorgenommen.
Im Vergleich zu dem noch von Weiland eingesungenen Debüt, das alternativ mit verschiedenen Stilen spielte und einem Jam glich, kehren mit Stapp mehr Heavy Rock-Elemente, festere Strukturen und moderne Arrangements ein. Das Ganze resultiert in nicht weniger als zehn bockstarken Liedern, die sowohl emotional fesseln als auch zum Bangen einladen. Willkommen zurück im (Musiker-)Leben!