Auch im fünften Anlauf erweisen sich Árstíðir Lífsins als Großmeister der verpassten Chancen. Die deutsch-isländische Truppe macht mit SAGA Á TVEIM TUNGUM II: EIGI FJOLL NÉ FIRÐIR genau dort weiter, wo der erste Teil im letzten Jahr endete: schier endlose Flüster-Passagen, Klangeinöden aus Streichern und akustischen Gitarren sowie darin eingestreute schwarzmetallische Eruptionen. Welche großartigen Möglichkeiten der Band prinzipiell offenstehen, demonstriert beispielsweise der Track ‘Heiftum skal mána kveðja’. Darin bilden akustische und elektrische Elemente einen spannenden Kontrast, statt anhaltende Langweile zu verbreiten. Es braucht allein geschlagene zehn Minuten, bis das Album aus dem Quark kommt.
🛒 SAGA Á TVEIM TUNGUM II: EIGI FJOLL NÉ FIRÐIR bei AmazonEs erhöht zwar den Hörgenuss, sich mithilfe von Übersetzungen mit den isländischen Texten zu beschäftigen, aber die Musik trägt sich über lange Strecken eben nicht selbst – und wer will dazu ständig ein Handbuch studieren? So, wie sie hier eingesetzt wird, wirkt selbst die fantastische Bassstimme allzu oft als Schlafmittel. Mehr Fokus auf klassische Songs, weniger Ausschweifungen, weniger Selbstverliebtheit, und dieses Album könnte ein Knaller sein. Leider ist es das wieder nicht geworden, und dafür dürfen sich Árstíðir Lífsins an die eigenen Frostnasen packen.
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