
Lust auf ein bisschen Kopfkirmes, aber kein Bier oder andere Rauschmittel zur Hand? Archspire schaffen Abhilfe: Die kanadischen Tech-Deather spielen euch auf ihrem vierten Album innerhalb einer halben Stunde so schwindelig, dass ihr noch Tage später nicht geradeaus laufen könnt. BLEED THE FUTURE präsentiert sich mit wahnsinnigen Fingerverrenkungen und Geschwindigkeiten so handwerklich beeindruckend wie brutal: In ‘Drone Corpse Aviator’ oder ‘Golden Mouth Of Ruin’ lautet das Motto „Gniedel galore“, anschließend brennt Schlagzeugtier Spencer Prewett in ‘Abandon The Linear’ ein infernales Trommelfeuer ab, das Bassist Jared Smith mit atemberaubenden Basslinien zusätzlich intensiviert.
🛒 BLEED THE FUTURE bei AmazonMinimale Verschnaufpausen gönnen euch Archspire erst mit dem vergleichsweise einsteigerfreundlichen Titelstück, der akustischen ‘Drain Of Incarnation’-Einleitung und dem beizeiten episch-gedrosselten ‘Acrid Canon’. Ganz schön anstrengend. Nicht selten auch befremdlich – insbesondere, wenn Frontmann Oliver Rae Aleron zwischen Genre-üblichen Grunzern und Pigsqueals seine gutturale Rap-Variante auspackt. Da die Band ihr Chaos aber in der Regel Song-dienlich und mit in diesem Genre nicht selbstverständlicher Eigenständigkeit anordnet, verzeiht man ihr einige unangenehme Nebenwirkungen gerne. Vorausgesetzt natürlich, man hat ein Faible für hart erarbeitete und langanhaltende Katergefühle.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***