Architects gehen einen musikalischen Weg, der sich auf HOLY HELL (2018) bereits andeutete. Nach dem kurzen Opener eröffnet ‘Black Lungs’ mit heftig groovenden Gitarren das eigentliche Geschehen mit sowohl wutentbrannten Shouts in den Strophen als auch umarmendem Klargesang im Refrain. Die britischen Metalcore-Helden sorgen auf FOR THOSE THAT WISH TO EXIST für Variation – mit sehr aggressiven Nummern, die an älteres Architects-Material erinnern (‘Libertine’, ‘Goliath’), sehr elektronischen Klängen (‘An Ordinary Extinction’, ‘Flight Without Feather’), die stark an aktuelle Bring Me The Horizon-Lieder heranreichen oder auch mal einer ruhigen, tragisch-pompösen Nummer (‘Dead Butterflies’).
🛒 FOR THOSE THAT WISH TO EXIST bei AmazonDennoch fehlt es dem Album insgesamt am Spannungsbogen. Zudem hat die Platte auch einfach zu viele Lieder, um durchgehend interessant zu bleiben. Deswegen erwischt man sich des Öfteren dabei, wie man zunehmend gedankenverloren an den Liedern vorbeihört. Sowohl musikalisch als auch textlich ist FOR THOSE THAT WISH TO EXIST sehr hoffnungslos vor sich hintreibend und lässt einen leer und trostlos zurück. Architects schaffen den perfekten Soundtrack zum aktuellen Lockdown-Blues. Das Erkunden neuer Electro-lastiger musikalischer Ufer sei den Briten zudem mehr als gegönnt. Jedoch fehlt ihnen die kraftvolle emotionale Ader früherer Werke, sodass Album Nummer neun doch mehr versackt als zu zünden.
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