Der Ruhrpott gilt nicht gerade als die klassische Wiege des Metalcore. Trotzdem wagen sich Any Given Day zum zweiten Mal nach 2014 und dem Debüt MY LONGEST WAY HOME an ein Album aus den Ingredienzien des Genres. Im Vergleich zum Großteil ihrer Kollegen wabert bei diesem Quintett im Hintergrund gerne mal ein Keyboard, welches den Songs tatsächlich eine weitere Dimension eröffnet. Ansonsten fällt der Aufbau der Lieder recht traditionell aus und erinnert vor allem in den melodiösen Momenten (meistens gleichbedeutend mit dem Höhepunkt) an Killswitch Engage. Man muss Sänger Dennis Diehl ein echtes Kompliment machen – Erinnerungen an Jesse Leach muss man erst mal wecken können. In den gebrüllten Momenten erreicht EVERLASTING hingegen eher den Härtegrad von Bury Your Dead (vor allem die Produktion und der bratzige Klang der Gitarren erinnern an die US-Amis aus Worcester). Warum also „nur“ vier Punkte? Weil trotz erwähnter positiver Aspekte der Funke nicht überspringen will und einiges aus der Metalcore-Retorte zu stammen scheint. Auch wenn es qualitativ hochwertig ist – das hat man so oder ähnlich eben schon hundert Mal gehört. Da hilft es auch nicht, dass der Trivium-Frontmann auf ‘Arise’ ein Gastspiel feiert: EVERLASTING gehen die adrenalingeladenen Gänsehautmomente ab.
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