Anvil Juggernaut Of Justice

Steamhammer/SPV 12 Songs / 53:04 Min. / 17.06.2011

6.0/ 7
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Alle Achtung: Mit ihrem jüngsten Wurf nehmen Sänger/Gitarrist Steve „Lips“ Kudlow und Drummer Robb Reiner eine moderne Neudefinition ihrer Frühachtziger-Wurzeln vor. Dabei gehen die Kanadier wieder betont melodisch zu Werke: Das zeigen bereits der eröffnende Titelsong, die sich anschließende Uptempo-Hymne ʻWhen All Hell Breaks Loose’ und der nachfolgende düstere Stampfer ʻNew Orleans Voodoo’.

Sie verknüpfen geradezu perfekt Eingängiges und Traditionelles mit moderner Power, während gerade in den Neunzigern die Prioritäten bei Letzterem lagen und schon mal das eher Rüde überwog. Ob das treibende ʻOn Fire’, der Rock’n’Roller ʻTurn It Up!’, das einmal mehr hymnische ʻThe Ride’ oder das NWoBHM-affine ʻNot Afraid’: Groove und Swing stimmen zu jeder Sekunde – der Geist solcher Klassiker wie HARD’N’HEAVY (1981), METAL ON METAL (1982) oder FORGED IN FIRE (1983) ist zu jeder Zeit wohltuend präsent und bahnt sich seinen Weg durch das angenehm moderne Sound-Ambiente. Per ʻParanormal’ servieren uns Lips & Co. sogar klassischen Doom, wie ihn Candlemass kaum besser hinbekommen.

Das experimentelle ʻFukeneh!’ und das (nomen est omen) swingende Instrumental ʻSwing Thing’ (mit interessanten Bläser-Arrangements) runden ein äußerst kurzweiliges wie interessantes Album ab, das vor urwüchsiger Metal-Power und Dynamik nur so strotzt und mit manchem überraschenden musikalischen Schmankerl aufwartet. Klasse!


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