Ganz klar: Derzeit hat düstere Musik Hochkonjunktur. My Dying Bride, Katatonia, im vergangenen Monat Saturnus – wer die Kunst der Moll-Riffs beherrscht, ist gefragt. Mick Moss hat daher gut daran getan, FEAR OF A UNIQUE IDENTITY, sein zweites Album ohne die Unterstützung von Duncan Patterson, jetzt zu veröffentlichen. Und obwohl fünf Jahre seit dem Release des Vorgängers LEAVING EDEN vergangen sind, hat sich an der generellen Ausrichtung nur wenig verändert.
Stilistisch fühlt sich Moss in der schwarzen Szene zu Hause – das zeigt er zum Beispiel in ‘Monochrome’ oder ‘Uniformed & Black’. Doch weitaus interessanter, weil innovativer zeigt sich der Brite, wenn er in andere Sound-Spektren abgleitet. ‘Firewalking’ ist ein wunderbares Beispiel dafür: Hier führt Moss TripHop, Wave und Grunge zusammen und kreiert damit ein höchst dynamisches Stück, das Verzweiflung in all ihren Schattierungen widerspiegelt.
Ähnlich intensiv fällt auch ‘A Place In The Sun’ aus, der letzte und auch feinfühligste Song des Albums: Hier macht Moss noch einmal deutlich, dass es vor allem seine eindrucksvolle Stimme ist, die Antimatter prägt. Er wirkt beim Singen in sich vertieft, setzt seine Worte aber dennoch stets mit Nachdruck ein – hier sanft unterstützt von David Hall an der Violine, aber auch, wie im herzzerreißenden Opener ‘Paranova’, von Sängerin Vic Anselmo.Auch, wenn er keinen Sparrings-Partner mehr zum Songwriting braucht – in der Umsetzung sind es gerade diese Details, die FEAR OF A UNIQUE IDENTITY trotz aller Tristesse zum Leuchten bringen.
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