Puh, langsam werde ich repetitiv. Gleich den Kollegen von Parkway Drive und Architects gehen Anti-Flag den Weg in Richtung Pop, welcher bei den US-Hörern anscheinend gut ankommt – wahrscheinlich dank kommerzieller Radioausschlachtung. Wie in den letzten Monaten nehme ich nun die alte Rolle des Mecker-Opas (mit Ende Zwanzig) ein, welcher die neue Ausrichtung nicht nachvollziehen kann. Zwar bahnte sich der Weg von Anti-Flag schon länger an, aber so austauschbar wie auf Album Nummer zwölf hörte man sie nie. Punk kann man das Ganze nicht mehr nennen – in jeden zweiten Song musste irgendeine Mitgrölfußballhymne rein (besonders schrecklich in ‘The Fight Of Our Lives’).
🛒 LIES THEY TELL OUR CHILDREN bei AmazonDa ist es fast schon konsequent, dass sie sich Campino mit an Bord nahmen, welcher in diesem Land mit den letzten zwei Platten der Hosen für selbigen Supermarkt-Sound einsteht. Zwar nehmen Anti-Flag die Klampfen noch in die Hand, doch die Malen-nach-Zahlen-Riffs sind nur noch ein kleines Gimmick – wirklich Anti ist hier nichts mehr. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Anti-Flag bald den gruseligen EDM-Pfad von Hollywood Undead bewandern würden. Doch ganz so tief sind sie noch nicht abgestiegen.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***