Angra SECRET GARDEN

Melodic Metal, earMusic/Edel 11 Songs / VÖ: 16.1.

5.0/ 7
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Mit der Verpflichtung von Fabio Lione haben die ­Brasilianer Angra eine durchaus ­weise Entscheidung getroffen. Zwar wurde das Goldkehlchen von Rhapsody Of Fire zunächst nur als Übergangslösung vorgestellt, doch der Italiener scheint die perfekte Wahl für die Anfang der neunziger Jahre gegründete Gruppe zu sein und darf daher auch in Zukunft (neben ­Gitarristenkollege Rafael Bittencourt) am Mikro stehen. Seine Klasse stellt Lione auf dem achten Studioalbum unter Beweis, das den Titel SECRET GARDEN trägt und sich mit einer fiktiven Hintergrundgeschichte der ­philosophischen Annährung an Existenz und Nicht-Existenz widmet.

Wie auf dem Vorgänger setzen Angra auf Vielfalt: Fetzige Melodic Metal-Songs (‘Newborn Me’, ‘Perfect Symmetry’) jagen verspielte Soli (‘Final Light’), und die Power-Ballade ‘Storm Of Emotions’, die das gelungene The Police-Cover ­‘Synchronicity II’ nach sich zieht – kurz und gut: Auf SECRET ­GARDEN lassen sich viele Ansätze und Spielarten finden, die immer neue Aspekte ans Licht bringen. Einen ­Höhepunkt stellt dabei das Titelstück dar, bei dem Simone Simons (Epica) den Gesangs-Part übernimmt und den Hörer mit lieblicher Stimme in den titelgebenden geheimnisvollen Garten entführt.

Auch interessant, aber nicht ganz so eindrucksvoll klingt dagegen der Auftritt von Doro Pesch bei ‘Crushing Room’. Die spielerische Balance zwischen Power und Prog meistern Angra schließlich mit dem mitreißenden ‘Upper Levels’ – und beweisen nicht zuletzt dadurch ihr Verständnis für die Vermischung von künstlerischem Anspruch mit Eingängigkeit, von dem auch das sanfte, dunkel-bluesige ‘Silent Call’ zeugt. Wer all das live erleben möchte, hat 2015 in Wacken die Chance dazu.


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