Spanien und Thrash Metal – passt das? Angelus Apatrida liefern mit CABARET DE LA GUILLOTINE den Beweis dafür! Seit der Veröffentlichung seines ersten Albums EVIL UNLEASHED (2006) hatte das Quartett aus Albacete reichlich Zeit, an seinem ganz eigenen Stil zu feilen. Dabei beschränkt sich die Truppe keineswegs nur auf klassischen Thrash, sondern bringt auch Elemente der New Wave Of British Heavy Metal in ihre Songs mit ein.
Eine zusätzliche Portion Melodie verleiht der gesamten Platte überdurchschnittliche Eingängigkeit. Mit ‘Sharpen The Guillotine’ beginnen Angelus Apatrida ihren lauten und aggressiven Streifzug und wählten den Song zudem als erste Single-Auskopplung. Darin thematisiert Sänger und Gitarrist Guillermo Izquierdo die aktuelle politische Situation seines Heimatlands und trifft damit genau den Nerv der Zeit.
Nicht lange ist es her, dass der mallorquinische Rapper -Valtonyc aufgrund seiner negativen Äußerungen zur spanischen Regierung und dem Königshaus zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Es sind Geschehnisse wie dieses, die sich in der Musik von Angelus Apatrida widerspiegeln – unabhängig des Musik-Genres steht die Freiheit der Kunst im Vordergrund.
Während es über die nächsten Stücke hinweg mit vielen rasanten Riffs weitergeht, zeigen die Männer in ‘Farewell’ ihre ruhige Seite. Doch CABARET DE LA GUILLOTINE endet nicht ohne einen wütenden Paukenschlag; so kehrt die Gruppe mit ‘Martyrs Of Chicago’ zurück zu gewohnter Manier und hinterlässt ein solides Album, das des Hörens durchaus wert ist.