Mit zehn Alben seit 2010 müssen sich die niederländischen Post Black-Metaller kaum den Vorwurf der Faulheit gefallen lassen. Allerdings steht schon die Frage im Raum, ob hier nicht mit mehr Masse als Klasse Kasse gemacht werden soll. An Autumn For Crippled Children haben nach einer recht kurzen Findungsphase mit etwas kernigerem Sound schnell ihre Formel aus Slowdive-Gitarrenwolken, Kreischästhetik und Post Punk-Flair gefunden, an der auch CLOSURE zu keiner Sekunde rüttelt. Eine Formel, die tatsächlich originell genug ist, um eine so albenreiche Karriere am Leben zu halten, und ich bin sicher, dass es Fans gibt, die sagen werden, alles müsse genau so sein, wie es sich anhört: der verwaschene, poltrige Sound, das hektische Pulsieren der Beats, die billigen Synths – leider alles Dinge, die mir bei allem Wohlwollen bei dem Gedanken, gelegentlich mal einen Song der Herrschaften in einer Playlist zu platzieren, die Lust an den ganzen Alben nimmt.
🛒 CLOSURE bei AmazonEs klingt alles zu gleich und auch oft irgendwie unfertig, wirkt zu sehr auf die spezifische Atmosphärik getrimmt, ohne dabei großes Songwriting zu bieten. Insofern mein Fazit wie auch bei ähnlich gelagerten Bands wie Lustre: Steckt ruhig selbst einen Zeh in dieses trübe Wasser der Depression und seht, ob es euch was taugt – danach habt ihre eine reiche Auswahl von Alben und EPs, um jeglichen aufkommenden Durst zu stillen.
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