Amon Amarth BERSERKER

Viking Metal, Metal Blade/Sony (12 Songs / VÖ: 3.5.)

6/ 7
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Welche Entwicklungen, welche Verbesserungen und welches Wachstum kann eine Band auf ihrem elften Studioalbum noch leisten? Was diese Berserker hier angeht: jede Menge! Amon Amarth wirken auch nach über 25 Jahren und zahllosen siegreichen Schlachten wie eine junge, ungezähmte Band, die zu immer neuen Ufern aufbrechen möchte. Dabei sind die Eckpfeiler natürlich metertief in den Boden gerammt: Keine andere Band verkörpert und vertont Viking Metal so inbrünstig und authentisch, ohne in peinliche Klischeefettnäpfchen zu tappen, sondern im Gegenteil alle Macht daraus zu schöpfen.

Dass Amon Amarth dabei eben keinen „klassischen“ Melodic Death Metal spielen, sondern vielmehr und immer öfter Heavy Metal mit Growls, ist müßig zu erwähnen – findet auf BERSERKER aber seinen Höhepunkt und definiert den Gesamteindruck des Albums. Nachdem die Schweden mit JOMSVIKING (2016) erstmals mit einem vollen Konzeptalbum aufgetrumpft sind, geht es nun vermeintlich einen Schritt zurück. Doch in Wahrheit strahlt die Erfahrung des Vorgängeralbums weiter ab: Amon Amarth haben (noch mehr) Stärke getankt, indem sie den Beweis erbrachten, durchdachte Geschichten erzählen zu können.

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Dieses Selbstbewusstsein ist auf vielen der neuen Stücke bemerkbar, ohne dass man mit erhobenem Thorshammer darauf hinweisen müsste. Viele der Texte funktionieren auf mehreren Ebenen – das Wikinger-Abenteuer zuoberst, offenbaren Songs wie ‘Wings Of Eagles’ oder ‘Into The Dark’ darunter nachfühlbare und zutiefst menschliche Züge. Doch keine Bange, wir sind hier weder bei einer Selbsthilfegruppe noch im Philosophie-Grundkurs, sondern schlagen Schlachten gegen Götter, Gezeiten und Großbritannien! Dabei gelingt dem Quintett das Kunststück, sofort zu fesseln, ohne auf vordergründige Hitsingles zu schielen. Tatsächlich rauscht BERSERKER zunächst wie ein ‘Game Of Thrones’-Schlachtgetümmel tosend und überwältigend an einem vorbei, während sich einzelne Songs erst nach und nach herausschälen – um folgend umso heller zu glänzen.

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Amon Amarth liefern das volle Pfund, von den kriegerischen ‘Fafner’s Gold’ und ‘Shield Wall’ über die schnurgeraden ‘Skoll And Hati’ und ‘Wings Of Eagles’ und Hymnen à la ‘Mjölner, Hammer Of Thor’ bis zu den mächtigen Stampfern ‘Crack The Sky’ und ‘The Berserker At Stamford Bridge’. In Letzterem punktet Johan Hegg zusätzlich, indem er sein gewohntes, tiefes Grollen in kehlige Schreie übergehen lässt; der Klargesang in ‘Ironside’ ist gar eine Zäsur, wenngleich der Song auch abseits dieser wenigen Sekunden vorbildlich melodisch daherkommt.

Mehr denn je bei Amon Amarth stehen auf BERSERKER die „Iron Maiden-Gitarren“ im Vordergrund, um die herum Produzent Jay Ruston einen sowohl knackigen als auch transparenten Sound zaubern konnte und darüber hinaus Raum für viele melodische und überraschend arrangierte Details schafft. In Sachen Durchschlagskraft und Angriffslust präsentieren sich Amon Amarth hier so stark wie zuletzt auf TWILIGHT OF THE THUNDER GOD – und das will was heißen!

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