Genügt es eigentlich, einige gebrüllte Strophen einzustreuen, den Drums ein mächtiges Pfund zu verpassen und das Grundgerüst mit tiefer gestimmten Gitarren zu tapezieren, um aus einer offensichtlichen Pop-Produktion ein Album der Sparte Modern Metal zu machen? Wir hatten dieses Thema in der Vergangenheit schon des Öfteren und stellen jetzt erneut die Frage, wo die Grenzen von Metal beginnen beziehungsweise die von Pop enden. Okay, man sollte nicht päpstlicher sein als der Papst, aber das neue Album der schwedischen Formation Amaranthe um Sängerin Elize Ryd ist zumindest eine Gratwanderung.
🛒 MANIFEST bei AmazonDie stampfenden Rhythmen, die elektronischen Spielereien, die auf Radio getrimmte Produktion, das alles ist zweifellos clever gemacht und dürfte die anvisierte Zielgruppe nicht verfehlen, aber: Mit den synthetischen Sounds und smarten Arrangements, vor allem aber den vermeintlich Liebe, Lust & Libido schmachtenden Refrains (schlimmste Beispiele: ‘Adrenaline’, ‘Viral’, ‘Strong’, ‘Fearless’, ‘Die And Wake Up’), die in ähnlicher Form sowieso permanent durchs Radio mäandern, könnte MANIFEST auch von Rihanna und Konsorten stammen. Hand aufs Herz: Vieles hier ist mir deutlich zu Europop-mäßig. Und – ganz ehrlich! – an manchen Stellen hat es mich geradezu geschüttelt. Modern? Okay, kann sein. Aber Metal? Ich weiß nicht…
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