Gehört der eröffnende Titel-Track, eine auch musikalisch phänomenale, epische Gruselerzählung, zu den stimmungsvollsten Cooper-Songs der jüngeren Zeit, flacht PARANORMAL danach zunächst etwas ab. ‘Dead Flies’ und ‘Fireball’ erweisen sich als gute, aber doch etwas zu generische Stangenware, und auch die Gastspiele von Roger Glover (‘Paranoiac Personality’) und Billy Gibbons (‘Fallen In Love’) entpuppen sich als Prominenzpapiertiger.
Dann jedoch zaubert der Coop erneut aus dem Zylinder. Dreckig und zündend schmeißt sich ‘Dynamite Road’ in die wiederaufgenommene Spannungskurve, und weiß das zwischen Glitzer und Garagen-Rock schwingende ‘Private Public Breakdown’ zu gefallen. Noch cooler: ‘Holy Water’, ein Vaudeville-Gospel-Bastard mit Bläsern. Proto-Punk (‘Rats’) und psychedelische Grüße (‘The Sound Of A’) vermischen sich zum Schluss. Die größte Offenbarung hält indes die Bonus-Scheibe bereit: Authentisch grobkörniger und genuin groovend versprühen zwei exzellente Nummern mit der originären Alice Cooper Band (‘Genuine American Girl’, ‘You And All Of Your Friends’) kompositorische Königsklasse und sagenhafte Spielfreude.
Das ätzende Album-Cover sowie die überflüssigen Live-Dreingaben außen vor, lässt sich somit nur noch die seltsame Partitionierung der Songs kritisieren und abschließend die Hoffnung auf ein vollständiges Werk in alter Besetzung äußern.